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Nora Nordenskjöld

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Samstag, 8. Juni 2013, 13:01

Svartånvej 8, Haus von Nora Nordenskjöld

Handlung

Nora kam nach hause. Immer wieder freute sie sich, endlich einmal ein eigenes, nur ihr gehörendes zu Hause zu haben. Und dann noch so eines! Es war mehr als Glück, dass sie durch Dr. Sundermarks Vermittlung dieses mindestens 150 Jahre alte Holzhaus am Schwarzwasser Njolviks kaufen konnte. Und das auch noch zu einem Spottpreis! Gut, es war nicht riesig. Aber groß genug. Zumal für sie allein. Im Erdgeschoss Küche, Speisekammer, Bad und ein kleines Zimmerchen, dass auf eine Veranda direkt über dem Flußufer führte. Fische konnte man von hier aus sehen und Nora war klar, das sie sich schnellstmöglich Angelzeug beschaffen musste. In der ersten Etage Schlaf- und Arbeitszimmer und oben, unter dem Dach, das Beste: 30 Quadratmeter Wohnraum mit Holzständern, einem riesigen Dachbalken und jeder menge Kerzenromantik, wenn die Abendsonne durch die Gibelfenster schien. Traumhaft!

Zum Abendessen setzte sich Nora auf die Veranda, genoß das Abendlicht über dem Fluß und die Scholle, die ihr nach ihrer eigenen Meinung durchaus gut gelungen war. Dann holte sie ihren Laptop und begann, ihre Mails durchzugehen. Sie hatte Linnea schon längere Zeit nicht mehr geschrieben und beschloß, dies nun endlich mal zu tun.


"Hallo Lin!

Na, steht Frederikshavn noch? Und die Asterbrogatan? Um Dich mal richtig neidisch zu machen: Ich sitze gerade auf meiner Veranda, schaue über den Fluß, in dem das Abendlich glitzert und lasse es mir richtig gut gehen. Und falls Du Lust hast und nichts besseres zu tun, kannst Du ja gern hier vorbeischauen. Dass Du jederzeit willkommen bist, weisst Du ja.

Wie geht es Dir denn? Mit Ledoux? Mit der Liebe? Mit der WG? Hier ist alles gut. Vielleicht bin ich in meinen verstaubten Archiven auf die Vorboten einer Riesenkatastrophe gestoßen. Aber so schlimm wird es wohl nicht werden. Es ist nur so, dass - das hat mir auch der alte Fischer, von dem ich Dir schon geschrieben hatte - erzählt, es immer mehr Fische gibt, die eigentlich weiter nördlich gefangen werden. Vielleicht wird das Wasser ja immer kälter? Ich muss mich da mal kundig machen. Also komm' mich lieber schnell besuchen, bevor der Svartån unter einem Gletscher begraben wurde ;) Hej, ich würde mich wirklich freuen, Dich mal wiederzusehen. Vielleicht lässt sich ja wirklich etwas drehen ...

Erstmal liebe Grüße

Nora"

Nora klickte auf "Senden".

Am Anfang war das Chaos. Und das lernte bei Nora.

Nora Nordenskjöld

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Samstag, 8. Juni 2013, 13:31

Handlung

Nach nicht einmal einer halben Stunde hatte Nora schon eine Antwort von Linnea. Und die war völlig anders als erwartet.

"Liebe Nora, liebe Friederike,

ihr kennt Euch zwar (noch) nicht, ich schreibe aber trotzdem an Euch beide. Und ich kopiere hier jeweils ein eil eurer letzten Mails ein:

>Es ist nur so, dass - das hat mir auch der alte Fischer, von dem ich Dir schon geschrieben hatte - erzählt, es immer mehr Fische gibt, die eigentlich weiter nördlich gefangen werden. Vielleicht wird das Wasser ja immer kälter? Ich muss mich da mal kundig machen.

>In meinen Katakomben bin ich anscheinend auf ein Phänomen gestoßen, dass im Institut nicht gerade für Wirbel, wohl aber für Aufmerksamkeit gesorgt hat. Es scheint so, daß das Meer bei uns immer kälter wird. Das Plankton, das ich gerade katalogisiere, gehört nicht hier her, sondern
viel weiter nach Norden. Ich bin weder die Erste noch die Einzige, der das aufgefallen ist, aber es passt in ein Puzzle, dass immer mehr ein Bild ergibt. Und wenn das Bild so wird, wie es derzeit den Anschein hat, dann gnade uns Gott.

Vielleicht interessiert Euch das ja und ihr wollt Kontakt mteinander aufnehmen. Eure Mailadressen findet ihr ja im CC.

Eine Mail an jede Einzelne von Euch beiden folgt noch ;)

Liebe Grüße

Eure Linna"

Nora lehnte sich zurück und begann nachzudenken.

Am Anfang war das Chaos. Und das lernte bei Nora.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Nora Nordenskjöld« (8. Juni 2013, 13:33)


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Sonntag, 9. Juni 2013, 13:48

Handlung

Dann kopierte sie die Adresse dieser Friederike aus dem CC und begann zu schreiben:



"Hallo Friederike,

ich bin die Nora, die in einem der letzten Mails von Linnea an Dich erwähnt wurde. Hmmm, tja, wie anfangen?

Ich arbeite am Fischereimuseeum in Njolvik. Frag mich nicht, wie ich dazu gekommen bin, mit Fischen hatte ich bisher nur zu tun, wenn sie auf dem Teller lagen. Wie auch immer, ich habe unsere alten Akten hier durchgesehen und da sind viele Dokumente dabei, die sich mit den Thema Fischfang beschäftigen. Soweit ich weiß, warst Du ja mal bei Linnea in Njolvik zu Besuch und hast vielleicht noch einen Eindruck von dem Ort.

Naja, und in den Akten ist mir aufgefallen, dass sich sowohl die Fischgründe als auch die Fänge in den letzten Jahren / Jahrzehnten ich möchte fast sagen dramatisch verändert haben. Und zwar kann man ganz pauschal sagen, alles hat sich nach Süden verlagert. Insbesondere tauchen, wie mir auch ein einheimischer Fischer bestätigt hat, in den hiessigen Gewässern immer mehr Fische auf, die man viel weiter nördlich in kälterem Wasser erwarten würde.

Und so wie ich es verstehe, hast Du etwas ähnlich für die Nordmarken beobachtet. Siehst Du da einen Zusammenhang?

Liebe Grüße und ich würde mich freuen, wenn Du antwoten würdest.

Nora"
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Montag, 9. September 2013, 10:36

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Nora schloß die Haustür auf und stellte die Einkaufstüten in den Flur. Nachdem sie sich auch noch ihrer Schuhe entledigt hatte - welche Wohltat - trug sie den Einkauf in die Küche und packte aus. 6 Flaschen Sekt verschwanden im Kühlschrank, mehr hatte sie wirklich nicht schleppen wollen,

Sie stellte den Backofen an und nahm eine Schüssel aus dem Schrank und stellte sie auf die Arbeitsplatte. Mehl, Butter und Zucker waren schnell zusammengezührt. Das ganze in eine eine große und eine kleine Springform und ab in den Ofen. Jetzt Sahne mit eingequirlten Eigelben aufkochen, Gelatine hinein, abkühlen lassen. Inzwischen war die Tortenböden durchgebacken und auch zum Abkühlen weggestellt.

Nun hatte Nora eine Stunde Zeit. Endlich etwas bequemes anziehen, einen Tee kochen, Mails checken ... Seit ein paar Wochen gab es regelmäßigen Kontakt nach Warudin. Das war interessant. Fachlich wie menschlich.

Nora ging in die Küche um nach dem Sahnefond zu schauen. Er schien ihr kühl genug. Also viel zu viel Schlagsahne und etwas Vanillezucker in den Mixer und losgelegt. Unerträglich laut, dieses Teil. Dann die Sahne in den Fond gerührt, alles auf den Böden verteilt und ab in den Kühlschrank.

Eine Stunde später packte sie Sekt und Torten ein und machte sich auf den Weg zum Kurhaus.

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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Nora Nordenskjöld« (9. September 2013, 10:41)


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Samstag, 21. Dezember 2013, 20:35

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Noras Handy klingelt und zeigt eine unbekannte Telefonnummer auf dem Display.

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Samstag, 21. Dezember 2013, 21:22

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Nora wurde aus ihrer Lektüre gerissen und ihre Gedanken sortierten sich von Schmugglern und Strandräubern dreihundert Jahre nach vorn ins Hier und Jetzt. Wer verdammt nochmal würde sie um diese Uhrzeit anrufen? Die Nummer kannte sie nicht. Garantiert so ein "Guten Tag! Mein Name ist Hastdunichtgesehen und ich mache im Auftrage von Keineahnungwem eine Umfrage zum Thema Interessiertkeinaas." Nora nahm das Gespräch an. Nora schaltete sich in den Modus 73-jährige Oma und Fan von Ole Paterson und den Norrebyer Heimatmusikanten.



"Nordenskjöld."
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Samstag, 21. Dezember 2013, 21:23

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Mit der verstellten Stimme ist sich Grace im ersten Moment nicht sicher, ob sie die richtige Nummer erwischt hat. Aber der Nachname würde stimmen.



Hallo, Nora? Hier spricht Grace, Grace Jensen.

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Samstag, 21. Dezember 2013, 21:34

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Grace? Welche .. DIE Grace? Erneutes switchen, diesmal in den Modus ganz normal verrückt wie immer.



Grace! Hej, das freut mich jetzt aber! Schön, dass Du Dich mal meldest! Wie gehts so? Wieder im Lane oder immer noch?
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Samstag, 21. Dezember 2013, 21:40

Ah, gut, du erinnerst dich noch an mich. ^^

Mir gehts soweit ganz gut. Wie geht es dir denn?

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Samstag, 21. Dezember 2013, 21:50

Der unvergleichliche Geschmack von Pistazieneis, weisst Du ... ;) Ich brüte ansonsten über Rezepten für Sahnetorten und alten Fischereiakten ;)
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Samstag, 21. Dezember 2013, 21:54

Hä? Ich fürchte ich kann dir nicht ganz folgen. Was ist mit Pistazieneis?

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Sonntag, 22. Dezember 2013, 14:45

Och, irgendwie assoziiere ich Dich immer mit Pistazieneis. Wahlalternativ dazu Himbeere oder Zitrone. Muss irgendwie mit unserem Kennenlernen zu tun haben. :)
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Sonntag, 22. Dezember 2013, 15:43

Das ist das erste woran du denkst, wenn du meine Stimme hörst.

Handlung

Sie lacht.



Wie geht es dir?

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Montag, 23. Dezember 2013, 18:41

Och, ich könnte jetzt ein Eis vertragen. Aber was nicht ist, ist eben nicht. Vielleicht hab' ich bald mehr Eis, als mir lieb ist. Durch den ganzen Wirrwar, der gerade im Polargebiet stattfindet, will das Museum einen Sonderausstellung zum Thema machen. Und da soll ich nach Jerneby zwecks Zusammenarbeit, Recherchen und so weiter. Das wird kalt, vermute ich mal. Und wie gehts Dir? Deinem Kind? Deinem Mann, Freund, Verflossenen, Erzeuger Deines Kindes oder was auch gerade immer?
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Montag, 23. Dezember 2013, 22:41

Was denn für ein Wirrwarr? Und für wie lange sollst du dorthin?

Mia und mir geht es gut. Wir haben unser Leben komplett umgekrempelt und sind noch ein bisschen dabei uns zurecht zu finden, aber im Großen und Ganzen betrachtet geht es uns sehr gut.

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Dienstag, 24. Dezember 2013, 14:13

Och, irgendwelche Streitereien, wer dort oben was abbauen darf oder welche Truppen wo stationieren und nebenbei erwärmt sich das Wasser und wir bekommen eine neue Eiszeit. Nichts dramatisches also. :)

schön, wenn es Euch gut geht :) Hast Du Deine Tochter jetzt bei Dir? Oder ist sie bei ihrem Vater?
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Dienstag, 24. Dezember 2013, 15:53

Mia ist bei mir. Wir haben kurzerhand den Kontakt zu ihrem Vater abgebrochen.

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Mittwoch, 25. Dezember 2013, 20:37

Oh. Ähm ... OK. Und wohnt ihr jetzt in Njolvik oder wo?
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Mittwoch, 25. Dezember 2013, 22:06

Nein, wir wohnen jetzt am anderen Ende der Welt. In Årphus um genau zu sein.

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Mittwoch, 25. Dezember 2013, 22:45

Ja, das ist wirklich am Ar... anderen Ende, wenn auch nicht der Welt. Schade. Da dürften wir kaum eine Chance haben, uns mal wieder zu treffen.
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