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Liebe Besucher,
das Projekt Kongeriget Lillemark hat nun nach 3 1/2 Jahren sein Ende gefunden.
Wir bedanken uns bei allen Mitspielern, Gästen und Lesern und hoffen, euch anderweitig mal wieder zu sehen. ;)
Alles Gute!
Die Lillen
Die Kinder liegen im Bett. Das Babyphone steht auf dem Tisch vor ihr. Joanna hat sich ein Glas Rotwein eingeschenkt und damit auf die Terrasse gesetzt. Die Abenddämmerung legt sich langsam über Hasselmond und taucht alles in ein geheimnisvolles dunkles Licht. Die Grillen zirpen und die letzten Vögel stimmen ihren Abendgesang an. Sie mag diese warmen Sommernächte, wo man auch abends noch im kurzen Sommerkleid unterwegs sein konnte ohne zu frieren.
Sie klappt den Laptop auf und schreibt nun endlich das Mail an Erik weiter. Wie immer erzählt sie ihm von ihrer Woche: was sie mit den Mädchen erlebt hat, was sie alles gemacht haben und von ihren Plänen am Wochenende. Zumindest für einen Tag fahren sie nach Arphus zur Regatta. Die Regatta war für Joanna ein lieb gewonnener Pflichttermin geworden. Immerhin hatten Erik und sie sich vor mittlerweile fünf Jahren dort kennengelernt. Der Tag, an dem alles begann.
Die Zeilen an Erik waren schnell getippt. Laptop wieder zu geklappt. Der Pool plätschert sanft vor sich hin. Komm baden, hört sie ihn rufen und diesen Verlockungen widersteht sie nur höchst selten. Sie zieht Kleid und Unterwäsche aus und springt für ein nächtliches Bad noch mal in das kühle Nass. Früher hatte sie das viel öfter gemacht.
Sich 24 Stunden um seine eigenen Kinder zu kümmern, war sogar für Erik neu. Doch irgendwie hatte es sich langsam eingespielt und allmählich wußte er nun auch das Lieblingsessen der Großen, die Lieblingsgutenachtgeschichte der Kleinen auswendig und ließ sich auch nicht mehr ständig von den Mädchen an der Nase herumführen. Aber er merkt schnell, dass er ein besserer Chirurg als Mutter-Ersatz ist.
Die zehnte Woche nach ihrem Unfall hat begonnen. Joanna ist mittlerweile wieder zu Hause. Rein äußerlich erinnert nichts mehr an den Unfall. Sie war relativ glimpflich davon gekommen, darin waren sich alle einig. Schleudertrauma, Gehirnerschütterung, Prellungen vom Airbag. Für die kleine Freya sah die Sache schon anders aus. Die Wehen hatten eingesetzt, die Plazenta hatte sich teilweise gelöst. Joanna's und Freya's Glück war, dass der Notarzt die Lage schon erfasst hatte und sich die Ärzte im Krankenhaus schon bereit standen, als sie ankamen.
Joanna erinnerte sich weder an den Unfall, noch die ersten Wochen im Krankenhaus. Es ist so als wäre da eine dicke Nebelwand, die alles eintrübt. Sie schlief viel, tut es immer noch. Bettruhe lässt ihr auch nicht sonderlich viel Handlungsspielraum. Seit zwei Wochen ist sie jetzt wieder zu Hause. Im Krankenhaus hatte sie immer gedacht, dass sich daheim das Bett hüten viel leichter ertragen lässt. Aber das war ein fundamentaler Irrtum. Es war genauso langweilig wie sonst wo und die Aussicht darauf, dass das noch gut zwei Monate so weiterging, schlägt ihr mittlerweile ziemlich aufs Gemüt.
Erik trägt das Tablett mit Tee und Keksen an Joannas Kissennest.
Joanna hatte die Augen geschlossen. Seit dem Unfall plagten sie immer mal wieder Kopfschmerzen und heute war so ein Tag. Sie blinzelt als sie Eriks Stimme hört.
Mit leicht enttäuschtem Gesichtsausdruck stellt er das Tablett wie geheißen ab. Er setzt sich dann aber zu ihr.
Sie reibt sich über die Stirnmitte, wo der Schmerz am Stärksten ist.
Er schaut sie bittend an.
Er streicht ihr über die Wange.
Sie greift nach seiner Hand und verschränkt ihre Finger mit seinen.
Er küsst ihre Finger.
Seine freie Hand findet den Weg zu ihrem Bauch und streicht sachte darüber.
Das hebt ihre Stimmung bloß trotzdem nicht und die Aussicht auf zehn weitere Wochen ... wie sollte sie das bloß aushalten?!
Erik betrachtet sie liebevoll, vielleicht sogar ein wenig mitleidig.
Und wieder dieser Blick mit dem sie so gar nichts anfangen kann.
Zu recht viel mehr taugt sie derzeit nicht.
Ein kurzes Stirmrunzeln durchzieht seine Stirn, doch gleich glättet sie sich wieder.
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