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Liebe Besucher,
das Projekt Kongeriget Lillemark hat nun nach 3 1/2 Jahren sein Ende gefunden.
Wir bedanken uns bei allen Mitspielern, Gästen und Lesern und hoffen, euch anderweitig mal wieder zu sehen. ;)
Alles Gute!
Die Lillen
Er hört Kates Gemurmel nicht, will es vielleicht nicht hören. Das BabyPhone gibt quakende Laute von sich, da Finja durch das laute Singen wach geworden ist.
Kate steht auf, um reinzugehen und nach Finja zu sehen. Per war in einer komischen Stimmung heute. Vielleicht war das seine Art zu sagen, dass er gerne alleine wäre. Sie geht die Treppe hoch zu Finja ins Zimmer, die nach ein paar Streicheleinheiten und sanften Worten wieder eingeschlafen ist.
Per ist auch wieder ruhiger geworden. Er spielt eine etwas wirr wirkende Melodie und starrt ins Dunkle hinaus. Er ist doch ein Idiot.
Er hört auf zu spielen, stellt die Gitarre beiseite und seufzt als er sich vorbeugt und das Gesicht in den Händen vergräbt. Er könnte Kate für ihre ruhige zurückhaltende Art einfach nur schütteln. Lyra hätte ihm längst den Arsch versohlt.
Es zieht sich ihm innerlich alles zusammen als er ihre Hände auf seinen Schultern spürt.
Sie hatte so etwas schon die längste Zeit befürchtet und wollte es doch nicht ganz wahrhaben. Vielleicht war es gut, dass er sich das jetzt eingestehen musste und konnte. Auch wenn der Zeitpunkt denkbar schlecht ist. Aber was war schon ein guter Zeitpunkt dafür? Besser es wäre gar nicht so weit gekommen.
Sie kniet sich vor ihn und legt die Hände in seine Knie. Sie sieht zu ihm hoch, in sein in den Händen vergrabenes Gesicht.
Mit glasigem Blick schaut er sie verständnislos an.
Das muss Kate erst mal schlucken. Natürlich waren sie viel zu schnell von Null nach Familie gekommen. Aber sie hatte gehofft, dass Per sich daran gewöhnen würde, wenn sie ihm genug Freiraum lässt. Wenn er sieht, dass sich trotzdem nicht alles ändern muss.
Das hatte doch alles keinen Sinn. Sie steht auf.
Sie schnappt sich das Babyfon vom Tisch und lässt Per allein auf der Terrasse sitzen. Sie war so wütend. Wütend auf Per. Wütend auf sich. Wütend, darüber dass Finn und Lyra gestorben sind.
Er kaut auf der Unterlippe als sie an ihm vorbeirauscht. Scheißalkohol...nüchtern hätte er das nie gesagt. Er ist wütend. Wütend auf Kate, die nicht Lyra ist und ihn zurecht stutzt. Wütend auf Finn und Lyra, dass sie gegangen sind. Wütend vor allem auf sich selbst. Stur bleibt er sitzen und leert sein Glas.
Kate rollt sich im Bett zusammen, die Decke über den Kopf gezogen. Gerade gestern hat sie ihm noch gesagt wie sehr sie ihm liebt und heute sagt er, er würde sie am liebsten verlassen. Das war doch alles so heillos verfahren. Die Tränen finden ganz von selbst ihren Weg an die Oberfläche. Ihre Wut weicht ziemlich schnell der Verzweiflung. Sie fühlt sich so ohnmächtig gegenüber allem was um sie herum passiert, gefangen in einem Hamsterrad und das einzige, was sie tun kann, ist weiterlaufen.
Wieder füllt er sich das Glas und greift wieder nach der Gitarre. Er muss sich stark konzentrieren um das noch einigermaßen gut zu spielen, doch spielt er diese noch unbenannte, textlose Melodie, die er spielt seitdem ihm Kate nicht mehr aus dem Kopf geht. Er versucht seine Gedanken zu sortieren, was er jetzt tun soll.
Sollte sie noch mal runter gehen und ihn anflehen zu bleiben? Aber was würde das ändern. An seinem Gefühl weg von allem hier zu wollen sicher nichts.
Irgendwann in den frühen Morgenstunden findet sie der Schlaf doch noch und spielt ihr die Szene von der Terrasse in Endlosschleife immer wieder vor.
Leise schleicht er ins Schlafzimmer. Er beobachtet Kate lange in ihrem Schlaf und er würde sich zu gerne zu ihr legen, doch das hat er irgendwie nicht verdient.
Was auch immer ihn dazu antreibt, lässt ihn nun seine Tasche packen. Ein paar Hemden, ein paar Hosen und so weiter bis die Sporttasche gefüllt ist. Mit einem letzten Blick auf Kate schließt er die Schlafzimmertür hinter sich.
Erst will er noch nach Finja sehen, doch sie würde ihm zum Bleiben zwingen, einfach nur mit ihrem süßen Gesichtchen. Doch sie ist auch ein Grund warum er jetzt gehen muss, er ist völlig durcheinander. So geht Per doch nur am Kinderzimmer vorbei nach unten.
Leise schließt er die Haustür hinter sich und steigt ins Auto. Er ist viel zu betrunken um zu fahren, doch daran denkt er nicht. Ohne Ziel fährt er los.
Finja läutet den neuen Morgen zu ihrer gewohnten Zeit um halb sieben mit lautstarkem Geschrei aus dem Babyfon ein. Kate fühlt sich wie erschlagen nach der letzten Nacht. Ihr Blick fällt auf die leere Bettseite von Per und ein dumpfes Gefühl beschleicht sie. Aber noch hat sie die Hoffnung er würde die Nacht vielleicht auf dem Sofa verbracht haben.
Sie wechselt Finjas Windel und geht mit ihr nach unten zum Frühstücken. Das Sofa ist leer und das Auto parkt nicht mehr in der Einfahrt. Sie unterdrückt das Gefühl der aufkommenden Panik und kümmert sich um Finja bis ihr gemeinsames Morgenritual beendet ist und sie auf der Spieldecke mit dem Ringeturm beschäftigt ist. Dann erst wählt sie Pers Handynummer. Er konnte doch nicht einfach so still und leise verschwinden.
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